- Isostasie
- Iso|sta|sie auch: Isos|ta|sie 〈f. 19; unz.〉 Massengleichgewicht innerhalb der Erdkruste [<grch. isos „gleich“ + histanai „stellen, setzen“]
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Isostasie[zu griechisch isostásios »gleich schwer«] die, -, der Zustand (und die dazu führenden Vorgänge) des hydrostatischen Gleichgewichts (»Schwimmgleichgewicht«) zwischen den Schollen der festen Erdkruste und dem spezifisch schwereren (dichteren), zähflüssigen, daher nachgiebigen Untergrund, dem Erdmantel. Unterliegt ein Gebirge starker Abtragung und damit einem Verlust an Masse, so muss dies zur Hebung führen. Ähnlich erklärt sich die Hebung der ehemals durch eiszeitlichen Inlandeismassen niedergedrückten Gebiete (z. B. Skandinavien) in der Nacheiszeit (Holozän, Glazialisostasie). Die moderne Isostasielehre gründet auf der von G. B. Airy 1855 und C. E. Dutton 1892 vertretenen Anschauung, nach der alle Erdkrustenteile annähernd die gleiche Gesteinsdichte haben und die einzelnen Blöcke eisschollenartig in den Untergrund eintauchen, am tiefsten die Gebirge (sie haben also eine »Gebirgswurzel«). Durch seismische Untersuchungen und Messungen der Schwerkraft bestätigt, setzten sich die Ansichten Airys gegenüber denen des britischen Geophysikers John Henry Pratt (✝ 1871) durch, der annahm, dass alle Krustenblöcke gleich tief in den Untergrund einsinken und die relative Höhe der Gebirge durch unterschiedliche Gesteinsdichte bedingt sei.* * *
Universal-Lexikon. 2012.